Ein Tanz mit Schirm und Hund
Ob der Name des Geburtsortes Himmelberg für die Wahl des Hobbys von Kurt Wetzlinger wohl mit ausschlaggebend war? Denn Himmel und Berg sind wichtige Begleiter des Paragleiters.
Den wesentlichen Anstoß gab einst ein Klinikaufenthalt in Treffen, währenddessen Wetzlinger regelmäßig die Flug – künste der auf der Gerlitzen gestarteten Paragleiter bewun – derte. „Weg vom Bier“ lautete damals sein wichtigstes Ziel, und er nahm sich vor, nach einem Jahr mit dem Flugsport zu beginnen.
Der Hund flog bald mit
Was er sich vorgenommen hatte, schaffte Wetzlinger auch. Inzwischen fliegt der in Paternion Wohnhafte bereits 26 Jahre und ist Obmann des DGFC Ossiacher See. Für Aufsehen sorgte er schon früh, weil sein Hund, ein Jack Russel Terrier, mehr als 17 Jahre sein treuer Flugbegleiter war. Herrl und Hund absolvierten in dieser Zeit gemeinsam 2.870 Flüge! Zur Nachfolgerin wurde Kyra, eine Zwerg – schnauzer-Dame. Auch sie fliegt bereits seit mehr als 5 Jahren von hoch droben zu Tale. Inzwischen hat auch sie bereits 1.150 Flüge absolviert. Beim Flug sitzt der Hund am Schoß des Piloten. Mit seinen fliegenden Hunden war Kurt schon mehrmals in Medien präsent.
Ausbildung in Gröbming
Die Flugscheinausbildung dauert etwa eine Woche. Für den Grundschein braucht man eine weitere Woche. Gusto aufs Paragleiten und die nötige Ausbildung holte sich Wetzlinger in Gröbming. Damit war der Weg auf die Gerlitzen schon durch die Ausbildung und das Praxissammeln vorgegeben. Denn es gibt viele Dinge, die der verantwortungsbewusste Paragleiter zu beachten hat. Das beginnt mit dem Wetter – bericht: Föhn, Sturm, Windrichtungen und Gewitter sind zu beachten. „Man muss auch die Größe haben und einmal nein sagen können und heimfahren“, betont der erfahrene Flugsportler.
„Weniger gefährlich als Autofahren!“
„Betreibt man diesen Sport verantwortungsbewusst, dann ist er weniger gefährlich als das Autofahren“, führt Wetzlin – ger weiter aus. Neben der Gerlitzen ist das Untere Drautal samt Landung nahe seinem Heim ein beliebtes Fluggebiet für Herrl mit Hund. Mit Start an verschiedenen Positio – nen am Mirnock kann er praktisch bis in die Nähe seiner Haustüre in Paternion fliegen. Dort gehört das ParagleiterDuo für die Aufmerksamen bereits zum Landschaftsbild. Dabei achtet der Chef darauf, dass man wegen des Windes um 12.30 Uhr daheim ist. Flugzeiten bis zu 5 Stunden sind beim Schirmflug durchaus möglich. Wetzlinger kennt Leu – te, die bis zu 15 Stunden fliegen. Persönlich bevorzugt er Flugzeiten von 1 bis 2 Stunden, und der Rettungsschirm ist immer dabei.
Wer so lange den Sport betreibt, der kennt im weiten Um – kreis natürlich alle Hotspots für Paragleiter. Egal ob in Ita – lien (Monte Baldo am Gardasee, Gemona), Kroatien, Slo – wenien (Soča-Tal), bei Monaco oder in Deutschland. Ach ja: Eine Winterpause gibt es nicht, denn die kalte Jahreszeit verbringen Kurt und Elfi Wetzlinger – die Gattin ist eine anerkannte Künstlerin im Land – in Andalusien. Hund und Herrl wollen ja mit dem Schirm tanzen!
Text: Hans Messner